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Positive Ansiedlungsbilanz für den Wirtschaftsstandort Sachsen

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Photo: Frank Exß (DML-BY)

Die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH informiert: Wachsende Herausforderungen für Wirtschaftsstandort und Exportgeschäft

20 Ansiedlungen und Erweiterungen in 2021

In einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld und trotz anhaltender Auswirkungen der Corona-Pandemie konnte die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) im vergangenen Jahr 20 Ansiedlungen und Erweiterungen mit einem Volumen von knapp 344 Millionen Euro realisieren. Damit wurden 2.149 Arbeitsplätze geschaffen bzw. erhalten.

„Wir freuen uns, dass wir auch für 2021 eine positive Bilanz ziehen können und diese Ansiedlungen zur weiteren positiven Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Sachsen beitragen. Im internationalen Wettbewerb hat sich gezeigt, dass unser Standort mit seinem Gesamtpaket überzeugen kann. Vor allem unser besonderes Ökosystem und die erfolgreiche branchenübergreifende Zusammenarbeit machen Sachsen für Investoren interessant. Hier wird auch künftig ein Schwerpunkt der WFS liegen, denn in dieser sog. Cross-Cluster-Arbeit steckt großes Innovations- und Wachstumspotenzial“, erklärt WFS-Geschäftsführer Thomas Horn.

Die regionalen Schwerpunkte der Investoren aus anderen deutschen Bundesländern, Dänemark, Griechenland sowie Großbritannien, Japan und Neuseeland lagen in Dresden sowie rund um Chemnitz und Zwickau. Aber auch der ländliche Raum konnte profitieren, z.B. mit Ansiedlungen in Grimma, Döbeln, Plauen und Elterlein.

Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig: „Unsere Wirtschaftsförderung hat die sächsische Wirtschaft auch im zweiten Jahr der Pandemie gezielt unterstützt. Außenwirtschaft und Internationalisierung sind ganz wesentlich für den Weg aus der Krise. Dem Zusammenhalt in der EU kommt dabei eine große Bedeutung zu – sowohl geopolitisch als auch wirtschaftlich mit dem Binnenmarkt. Durch die Erschließung neuer Märkte können Unternehmen kritische Lieferketten und rückläufige Umsätze kompensieren und damit Absatz und Beschaffung diversifizieren. Dass gerade kleinteilige internationale Lieferketten überdacht werden müssen, hat sich bereits im Zuge der Corona-Pandemie gezeigt – und diese Frage verschärft sich nun mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine.“

Wachsende Herausforderungen für Wirtschaftsstandort und Exportgeschäft  

Die neuen Rekordwerte beim sächsischen Außenhandel unterstreichen erneut den wachsenden Stellenwert dieses Sektors für den Wirtschaftsstandort insgesamt. Produkte „Made in Saxony“ sind international gefragter denn je und sächsische Unternehmen behaupten sich – trotz neuer Konkurrenz und schwieriger Rahmenbedingungen – erfolgreich im globalen Wettbewerb. Mehr als jeder dritte Euro wird im Ausland verdient. Das sichert nicht nur Arbeitsplätze vor Ort, sondern schafft auch neue Jobs in den exportierenden Unternehmen.

Vor diesem Hintergrund ist die russische Invasion in der Ukraine auch eine Zäsur für den sächsischen Außenhandel. Die langfristigen direkten und indirekten Auswirkungen für den Wirtschaftsstandort Sachsen, das globale Handelssystem und auf die Staatengemeinschaft sind derzeit noch nicht in allen Aspekten absehbar. Deutlich wird aber, wie stark unterbrochene Lieferketten und Transportwege, steigende Energie- und Rohstoffpreise und Probleme bei der Zahlungsabwicklung bereits jetzt unsere international vernetzte Wirtschaft und jeden Einzelnen treffen.

Wirtschaftsminister Dulig weiter: „Entscheidend ist, dass wir eine klare Position zum Angriffskrieg von Russlands Präsidenten Wladimir Putin beziehen. Der von ihm angezettelte Krieg gegen die Ukraine ist durch nichts zu rechtfertigen oder zu relativieren. Krieg ist niemals hinnehmbar! Dass man das russische Volk als Ganzes nicht mit dem Aggressor und der Regierung von Putin gleichsetzen darf, versteht sich von selbst. Doch Dialog und Beziehungen können erst wieder beginnen, wenn dafür von Seiten Putins die Voraussetzungen geschaffen worden sind: sofortige Beendigung des Krieges, Rückzug aus der Ukraine und volle Umsetzung sowie Achtung des Völkerrechts.“

Thomas Horn ergänzt: „Wir verurteilen den russischen Angriff auf die Ukraine. Dieser Krieg muss gestoppt werden. Die WFS hat bereits unmittelbar nach Beginn der Invasion alle geplanten Aktivitäten mit Russland abgesagt. Das in den vergangenen gut 30 Jahren aufgebaute Vertrauensverhältnis mit unseren dortigen Ansprechpartnern ist stark belastet. Ob, wann und wie daraus eines Tages wieder eine Zusammenarbeit entwickelt werden kann, darüber wollen wir derzeit nicht spekulieren. Aktuell fehlt dafür jedenfalls jegliche Grundlage.

Unsere Gedanken sind vielmehr bei den von Krieg, Zerstörung und Not bedrohten Partnern in der Ukraine, an deren Seite wir stehen. Eine Umsetzung unserer in und mit der Ukraine geplanten Aktivitäten lässt die derzeitige Situation leider nicht zu. Es ist uns aber wichtig, bestehende Kontakte in die Ukraine in irgendeiner Form aufrecht zu erhalten, um nach dem Ende des Krieges daran anknüpfen zu können.

Im Moment müssen wir mit einer sehr dynamischen und von vielen Unsicherheiten geprägten Lage umgehen. Aber fest steht, dass Märkte und Waren- und Investitionsströme sich verändern werden. Das wird sich auch auf die Arbeit der WFS auswirken. Wir werden uns um neue Märkte bemühen, wo sich sächsische Unternehmen allerdings gegen neue Wettbewerber durchsetzen müssen. Auch der schon durch Corona angestoßene Trend zum „Near- bzw. Reshoring“ könnte sich verstärken und zum einen eine größere Nachfrage nach sächsischen Standorten auslösen. Wir haben schon im letzten Jahr deutlich mehr individuelle Standortangebote unterbreitet als 2020. Und zum anderen wird die Bedeutung unserer engeren Nachbarmärkte, wie Polen und Tschechien weiter zunehmen.“

Vielfältige Unterstützung des Exportgeschäfts 

Zur Unterstützung der Exportaktivitäten sächsischer Unternehmen konnten im Jahr 2021 70 Außenwirtschaftsprojekte realisiert werden. Trotz erneuter zahlreicher Absagen wichtiger internationaler Messen gehörten dazu auch Messebeteiligungen, u.a. auf der Smart City Expo in Barcelona, der Arab Health in Dubai und der Trako in Danzig, auf denen sich die WFS mit sächsischen Unternehmen präsentierte. Als einziges deutsches Bundesland war Sachsen erneut auf der SEMICON West in San Francisco, einer der größten und wichtigsten Fachmessen für Mikroelektronik, vertreten.

Im Rahmen von Kooperationsbörsen und Technologieforen unterstützte die WFS den Austausch mit potentiellen Geschäftspartnern und Kunden. Entsprechende Formate gab es u.a. mit dem 4. Türkisch-Sächsischen Kooperationsforum mit Schwerpunkt Maschinenbau und Automobilzulieferer, einem Workshop zu umweltfreundlichen Technologien für den Bergbau in Peru, ein Webinar zum Wasserstoffmarkt Australien sowie das virtuelle Format „Visit Saxony’s Textile Hub“, das sich speziell an amerikanische Textilunternehmen richtete. Zudem konnten auch wieder Unternehmerreisen, u.a. in die Schweiz und nach Polen durchgeführt werden.

WFS treibt Vernetzung der Branchenpartner voran 

„Neben der Unterstützung des Exportgeschäfts und von Ansiedlungen gewinnt die Förderung der branchenübergreifenden Zusammenarbeit immer mehr an Bedeutung. Zum einen steckt vor allem in den Zukunftstechnologien, wie Robotik oder Life Sciences großes Innovations- und Wachstumspotenzial. Zum anderen ist die WFS hier der zentrale Akteur, der sowohl den Branchenüberblick hat und so die Entwicklung neuer Technologien und Strukturen zielgerichtet unterstützen, als auch die Beteiligten mit den passenden regionalen und internationalen Partnern zusammenbringen kann,“ erläutert Thomas Horn.

Die verschiedenen Branchen und die entsprechende Vernetzung von Unternehmen und Forschungseinrichtungen hat die WFS im vergangenen Jahr mit verschiedenen Maßnahmen unterstützt. Genannt seien hier z.B. 9 Projektwerkstätten mit 500 Teilnehmern, u.a. zur Robotik, zur Landtechnik, zu digitalen Lösungen in der Gesundheitsversorgung sowie zu Produktentwicklungen in der Ernährungswirtschaft.

Hintergrund:

Im vergangenen Jahr erreichte Sachsens Export einen neuen Rekordwert. Waren im Wert von 44,8 Milliarden Euro exportierten sächsische Firmen, so viel wie noch in keinem Jahr zuvor. Das bedeutete eine Steigerung gegenüber dem pandemiebedingt schwächeren Vorjahr um 21 Prozent. Damit wurde selbst das Ergebnis des bisherigen Rekordjahres 2017 um 9 Prozent überboten. Den größten Einfluss darauf hatten die um 27 Prozent gestiegenen Auslandsumsätze mit Erzeugnissen des Kraftfahrzeugbaus, aber auch elektrotechnische Erzeugnisse (20 Prozent) und Erzeugnisse des Maschinenbaus (14 Prozent) aus Sachsen waren im Ausland sehr begehrt.

Wichtigster Auslandsmarkt bleibt China mit einem Volumen von ca. 7,9 Milliarden Euro (2020: ca. 7 Milliarden Euro), was einem Anstieg von 14 Prozent entspricht. Einen neuen Rekordwert erreichten auch die Lieferungen in die USA mit 4,14 Milliarden Euro (Steigerung um 36 Prozent).

Übersicht TOP 5 Exportmärkte

Exporte 2021

  • China: 7,9 Mrd. EUR
  • USA: 4,14 Mrd. EUR
  • Großbritannien: 2,74 Mrd. EUR
  • Tschechische Republik: 2,61 Mrd. EUR
  • Polen: 2,19 Mrd. EUR

Wichtigster Importmarkt ist die Tschechische Republik mit einem Volumen von ca. 5,34 Milliarden Euro.

Übersicht TOP 5 Importmärkte

Importe 2021

  • Tschechische Republik: 5,34 Mrd. EUR
  • Polen: 2,92 Mrd. EUR
  • China: 3,63 Mrd. EUR
  • USA: 2,35 Mrd. EUR
  • Ungarn: 1,68 Mrd. EUR

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